Bereits seit Generationen gibt es in dem kleinen, idyllischen (es soll auch andere Sichtweisen geben), germanischen Bergdorf am Fuße des Taunus, Gusbach (für Fremde: Oberjosbach), ein großes Bedauern darüber, dass die Zeiten von Asterix und Obelix, und damit eng verbunden auch die Zeiten des Hinkelsteinwerfens, definitiv der Vergangenheit angehören.
Und so keimte bereits im letzten Jahrhundert von Zeit zu Zeit immer wieder der Wunsch und das Bestreben bei einigen der Bergbewohner auf, das Nachfolgespiel des Hinkelsteinwerfens, das ebenfalls, wenn auch nicht unmittelbar aus Gallien, so doch auch aus Frankreich stammt, neudeutsch Pétanque genannt, in Gusbach zu „inthronisieren“.
Die hierzu benötigten, im Vergleich zu Hinkelsteinen lächerlich leichten Kugeln zu einer klitzekleinen Zielkugel abzufeuern, würde uns schon gelingen. Abgesehen davon war die geringe Entfernung (6 bis 10 Meter) geradezu lachhaft. – Dachten einige Einfaltspinsel!
Als dann im Jahre MMVIII mit Beteiligung vieler interessierter und engagierter Dorfbewohner unter Führung eines zweiten Asterix‘, Alois, der Grundstein zum Bau zweier Boulebahnen gelegt wurde, begann auch in unserem lebens- und liebenswerten Dorf die Ära des Boulespiels.
Wir mussten allerdings feststellen, dass das Legen und Schießen im Spiel doch recht wenig mit dem Werfen von Hinkelsteinen zu tun hatte, und wir bemühten uns, mehr oder weniger ernsthaft, die Kunst des Pétanque zu erlernen.
Wegen seiner Offenheit allen Interessierten gegenüber und seiner Pflege der Freundschaft und Geselligkeit – wir haben selbstverständlich auch einen Barden (natürlich nicht mit Namen Troubadix) und eine Köchin, die besser kocht als Miraculix – erfreut sich GusbachBoules, eine Sparte der TGO (Turngemeinde Oberjosbach), eines steten Zulaufs in der Gruppe, auch, und das freut uns ganz besonders, von Boulefreunden auswärtiger Vereine.
Unsere Turniere sind weit über Gusbachs Grenzen hinaus beliebt, weil sie einerseits in ernsthafter, konzentrierter, andererseits unbedingt in freundschaftlicher Weise stattfinden.
Auch brauchen wir zum Spiel keinen Zaubertrank von Miraculix, ein Gläschen Rotwein tut’s manchmal auch. Und um im Bilde zu bleiben und Asterix‘ Gesellschaft bei uns vollends zu kopieren, können wir sagen, wir haben auch einige Obelixe, glücklicherweise allerdings schmächtigere als das Original. Aber ein Majestix hat bei uns definitiv nichts zu suchen. Wir sind Gleiche unter Gleichen, und jeder kann sich verantwortlich einbringen, wenn er/sie es mag.
Auf dass uns der Himmel nicht auf den Kopf falle.
In diesem Sinn: Allez les boules!
*) Leider haben Hacker ein gefaktes Bild auf unsere Webseite lanciert. Durch eine von den Hackern benutzte spezielle Software lässt sich das Bild nicht mehr löschen. Es suggeriert, die Gallier hätten zu Zeiten der römischen Besatzung das Pétanque-Spiel in seiner heutigen Form gekannt. Nachweislich ist das nicht der Fall. GusbachBoules distanziert sich in aller Form von dieser groben Fehlinformation und bittet seine Boulefreunde, dies zu entschuldigen.